In der letzten Woche hat Franziska Kern ihre Diplomarbeit zum Thema User Experience Methoden im Technischen Design erfolgreich mit ihrer Verteidigung und einem „sehr gut“ abgeschlossen.
Dem Erleben des Nutzers wird ein zunehmender Stellenwert in der Gestaltung von Produkten eingeräumt. Sie sollen nicht nur mit ihrer Funktionalität überzeugen, sondern auf die Bedürfnisse des Nutzers eingehen. Diese Bestrebungen sammeln sich unter dem Begriff der User Experience (UX). Das Technische Design (TD) orientiert sich ebenfalls am Nutzer, etwa bei der Einbeziehung von Szenarios oder Personas in den Entwurfsprozess, und weist somit Parallelen zur User Experience auf. Im Rahmen der Diplomarbeit von Franziska Kern wird untersucht, ob weitere UXMethoden in das Technische Design übertragen werden können und inwiefern hierfür Adaptierungen nötig sind.
Die Ausarbeitungen stützen sich auf das UXRahmenmodell von Mahlke (2008). In diesem wird User Experience als Zusammenwirken verschiedener UXKomponenten und äußerer Einflussfaktoren verstanden. Daraus resultiert eine UXKonsequenz, die sich als globales Produkturteil und im zukünftigen Nutzungsverhalten äußert. Zu den Bestrebungen der Arbeit zählt die flächendeckende Erfassung der MahlkeKomponenten mit geeigneten Methoden, um alle Aspekte der User Experience darstellen zu können.
Dafür wird zunächst ein umfangreicher Pool von 129 validen Methoden erarbeitet, die mit den Anforderungen des Technischen Designs abgeglichen werden. In einem reduzierten Pool verbleiben 38 Methoden, welche die TDAnforderungen theoretisch erfüllen. Eine Auswahl von sieben Methoden wird im nächsten Schritt empirisch untersucht. Zu ihnen gehören der AttrakDiff Mini, die CoDiscovery, die Emocards, die Empathy Map, der PANAS, das Self Assessment Manikin und die Valenzmethode. Die Untersuchungen werden im Rahmen einer Studie und eines Workshops durchgeführt.
Abbildungen 2a, b: a)Anwendung der Valenzmethode, b) Evaluierte Maschine. Quelle: Franziska Kern (2016)
Es folgt die Evaluierung und Dokumentation besonders geeigneter Methoden in Form einer Methodenbeschreibung, die das Vorgehen, die Auswertung und etwaige Adaptierungen der Methoden festhält. Zur Visualisierung der Methoden werden Setkarten entworfen, die wichtige Informationen zusammenfassen und die zukünftige Methodenwahl im Designprozess unterstützen sollen. Ergebnis der Diplomarbeit ist die Empfehlung des AttrakDiff Mini, der Empathy Map und der Valenzmethode als besonders geeignete Methoden für den Einsatz im Technischen Design.
Titelabbildung: Setkarten der gewählten Methoden. Quelle: Franziska Kern (2016)