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Die Zukunft der Mensch-Maschine-Schnittstelle für Arbeitsmaschinen in der Landwirtschaft

Forschung · Kooperation · TU Dresden · 11. Februar 2021 · Tina Bobbe ·
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Die voranschreitende Digitalisierung und Automatisierung der Landwirtschaft verspricht eine immer effizientere und gleichzeitig umweltschonendere Produktion, welche angesichts der globalen Herausforderungen wie Bevölkerungswachstum, Klimawandel oder Biodiversität mehr denn je gefragt ist. Dabei hängt die Erschließung dieser Potenziale auch mit der zielführenden Integration und Zugänglichkeit dieser neuen Technologien zusammen. Konkret müssen Landwirt*innen in der Lage sein die neuen Werkzeuge anzuwenden, den tatsächlichen Nutzen erleben und Vertrauen in neuartige Funktionen aufbauen. Doch die Entwicklung zukünftiger Landtechnik sollte nicht nur neue Anforderungen an die Bedienenden stellen, sondern von Beginn an die aktuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Landwirt*innen einbeziehen und wertschätzen.

Ein spannender Blick in den Alltag zur Ernte: Während der Benutzerstudien befragten wir gemeinsam mit The Deep Bench Landwirte und Maschinenführer direkt im Einsatz und auf dem Hof.

Dieses nutzerzentrierte Vorgehen fokussieren wir in dem von der Rentenbank und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung geförderten Forschungsprojekt MMI 2030. Innerhalb der dreijährigen Laufzeit entwickeln wir in Kooperation mit dem Landmaschinenhersteller Claas und der Innovationsberatung The Deep Bench Konzepte der Mensch-Maschine Interaktionen (MMI) für die Traktoren, Mähdrescher und Feldhäcksler der nächsten Generation. Dazu analysieren wir gemeinsam die für den Zeithorizont 2030 prognostizierten Produktions- und Bedienprozesse und konzipieren den Arbeitsplatz der Fahrer*innen da neu, wo herkömmliche Lösungen den zukünftigen Anforderungen nicht mehr genügen. Im Mittelpunkt der Forschung steht der Nutzer, der in seinem Umfeld mit einer zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung landwirtschaftlicher Prozesse konfrontiert und dessen Arbeitsprofil sich in diesem Zuge verändern wird. Die Analyse umfasst neben Markt- und Trendrecherchen vor allem eine umfangreiche User-Research, die durch Befragungen und Beobachtungen auch direkt vor Ort auf verschiedenen Landhöfen durchgeführt wurde. Mit der Auswertung der gesammelten Daten konnten bereits Anforderungen für die MMI 2030 abgeleitet werden, so dass wir in diesem Jahr die Konzeptionsphase starten werden.

Mit einer förderlichen Kooperation zwischen Mensch und Maschine erschließen und untersuchen wir Chancen, den Belastungs- und Entspannungsverlauf der Bedienenden zu verbessern und eine attraktive Arbeitsumgebung für Personen unterschiedlicher Qualifikationen zu gestalten. Die entwickelten MMI-Konzepte werden bezüglich Leistungsfähigkeit und Nutzererleben anhand von interaktiven Prototypen überprüft. Die physisch virtuelle Testumgebung gewährt eine systematische Untersuchung multimodaler und situationsabhängiger Interaktionstechnologien. Damit leisten wir methodisch und inhaltlich einen grundlegenden und gleichzeitig anwendungsorientierten Beitrag für die MMI-Entwicklung.

Wir werden von den Ergebnissen berichten!

Neben Workshops in Präsenz arbeiten wir auch digital eng mit Experten aus Vorentwicklung, Design, UI- und Cabin Development zusammen um die Handlungsfelder und Anforderungen der MMI2030 zu identifizieren.

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank.

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