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REISS Zweck 2014 – Entwurfsworkshop und Wettbewerb

Studium · 21. Oktober 2013 · Christian Wölfel ·
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In diesem Jahr widmet sich der seit dem Jahr 2000 regelmäßig ausgelobte Designwettbewerb »REISS Zweck« dem Thema »Produkte für das Büro der Zukunft im Kontext des Demographischen Wandels«.

Der Demografische Wandel beschreibt verschiedene Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung, die für uns Interessanteste und Anspruchsvollste ist die Veränderung der Altersstruktur, d.h. konkret die Menschen werden älter und arbeiten länger. Die Verrentung startete bislang mit 65, wird seit 2013 stufenweise nach hinten geschoben und erreicht 2030 67 Jahre. Durch die Struktur der deutschen Bevölkerungspyramide wird ein relativ großer Anteil der Deutschen länger arbeiten, viel länger als jede Generation vor ihnen.

Die Nutzung der vielfältigen fachlichen Erfahrung und Kompetenzen älterer Mitarbeiter ist für die Wirtschaft und Gesellschaft notwendig und sinnvoll. Außerdem waren diese älteren Generationen noch nie so aktiv, aufgeschlossen und kompetent. Z.B. sind bei den Männern dieser Altersgruppe überdurchschnittlich viele Porsche- und Harley-Davidson-Fahrer. Sie stehen im Leben, sind konsumfreundlich und anspruchsvoll, wollen aber auch mit ihren altersbedingten Einschränkungen ernst genommen werden.

Bezüglich der Arbeitsplätze stellt sich die zentrale Frage, ob man ältere Mitarbeiter einfach länger arbeiten lässt oder es wichtig ist, das Arbeitsumfeld anzupassen. Die Auswertung der Statistiken der DAK (2010) zeigt, dass die Besonderheiten der älteren Mitarbeiter im Büroumfeld spezieller Berücksichtigung bedürfen. Klar ist also, dass die Verlängerung der Lebensarbeitszeit die Anforderungen und Rahmenbedingungen für das Arbeitsumfeld verändert.

Zentraler Ansatz ist es, das gesamte Büroumfeld darauf zu prüfen, ob es die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter erfüllt. Die aktuell oft nicht optimalen Bedingungen in der aktuellen Bürowelt bezüglich Ergonomie, Klima, Licht, Lärm und Bewegungsarmut bieten die Möglichkeit, durch Weiterentwicklung von Produkten für ältere Mitarbeiter auch Mehrwert für alle Nutzer zu erzielen. Dieses »Universal Design«-Konzept beschreibt dabei ein Leitmotiv für Produktentwicklung, von dem auch jüngere Nutzer durch einfachere Anwendung und einen höheren Nutzwert der Produkte profitieren werden.

Bezüglich der für Produktentwicklung neuen Zielgruppe der älteren Arbeitnehmer wird geprüft, welche Änderungen der körperlichen Leistungsparameter Einfluss auf die Entwicklung von Produkten im Büro haben. Dazu sind in der letzten Dekade verstärkt Untersuchungen von deutschen Unternehmen und Institutionen durchgeführt worden.

Neue Anforderungen nach Erkenntnissen von Ergonomie- und Technikanalysen bei älteren Arbeitnehmern entstehen in den Bereichen: Haptik, Griffbereiche, Ermüdung, Pausen, optische und akustische Wahrnehmung und Sensibilität, körperliche Belastbarkeit oder Erreichbarkeit.  Relevante Produktfeatures sind unter anderem: Aufbau, Verstellung, Benutzung und Umbau von Möbeln, Ablage & Organisation, Elektrifizierung, sowie die elektronischen Arbeitsgeräte (Computer, Telefone, Ladegeräte, Drucker etc.).

Rahmenbedingungen:

  • Einfache und Intuitive Bedienung, Ablage, Organisation, Elektrifizierung
  • Modularität von Flächen und Volumina am Arbeitsplatz
  • Integration von leichten Bewegungen und häufigen Pausen in die Produktkonzeption.

Während zwei 2-tägiger Workshops werden durch verschiedene Referenten Stand der Technik, Trends und Forschungsergebnisse aus den Bereichen Bürowelt und demografischer Wandel vorgestellt. Während des Entwurfseminars stehen die Referenten betreuend zur Seite. Der erste Block des Workshops findet am 29. und 30. November 2013 statt (August-Bebel-Str. 20, Raum ABS201). Der Zweite Teil wird im Januar 2014 folgen. Es wird um Voranmeldung (per Email) gebeten!

29. November 2013 10—16 Uhr
30. November 2013 10—14 Uhr

Der zweite Teil wird voraussichtlich Mitte Januar auf der Messe Room + Style in Dresden stattfinden.

Referenten und Preisjury (Änderungen vorbehalten!):

  • Dietmar Menzel (REISS Büromöbel, Geschäftsführer)
  • Susanne Trabandt (IHD Dresden, Universal Design)
  • Jun.-Prof. Dr. Jörg Nönnig (TU Dresden, Wissensarchitektur)
  • Michael Majewski (HMD, Designer)
  • Dr. Gesine Marquardt (TU Dresden, Architektur im Demographischen Wandel)
  • Dr. Christian Wölfel (TU Dresden, Technisches Design)

Organisatorisches

  •  Teilnahmeberechtigt sind Studierende und Absolventen der TU Dresden, HTW Dresden und des IHD Dresden (Absolventen nicht länger als zwei Jahre berufstätig)
  • Abgabetermin 31.01.2014
  • insgesamt 3500,- Euro Preisgeld
  • Preisverleihung am 26.06.2014 während der Konferenz »Entwerfen Entwickeln Erleben« www.eee2014.de

 

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