Wenn nicht wir, wer dann?
Unter diesem Motto fand in den Gebäuden der Deutschen Werkstätten Hellerau die jährliche „Agenda Design“ der AGD zum Thema “Design und Verantwortung” statt.
In einer Zeit in der wirtschaftliches Wachstum als Zauberformel zur Lösung all unserer Probleme gehandelt wird, werden immer mehr Stimmen laut, ob dies der einzig richtige Weg sein kann. Themen wie soziales, verantwortungsvolles und ökologisches Wirtschaften rücken immer mehr in den Fokus der Designforschung. Ideen und Konzepte rund um Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln halten Einzug in die Designpraxis.
Zum Auftakt des 3-jährigen Themenkomplexes „Design und Verantwortung“, widmet sich die Agenda Design in diesem Jahr dem Schwerpunkt „Verantwortung sich selbst gegenüber“.
Dazu wurden vom Designer Verband am zweiten Tagungstag vier Redner mit den unterschiedlichsten Hintergründen eingeladen. Diese zeigten eine überraschende Diversität in der Auseinandersetzung mit dem Thema Verantwortung. Ein spirituelles, nachhaltiges Leben zu führen, sich die richtigen Kunden zu suchen und “Bitte”, “Danke” und “Entschuldigung” in den Wortschatz zu integrieren, ist ein Ansatz, welcher von dem Unternehmensberater Prof. Dr. Jan Teunen vertreten wurde. Autor Holm Friebe hat einen gegensätzlichen Ansatz und meint man solle das System nach dem Prinzip “Gaming the System” mit den eigenen Waffen schlagen. Auch solle man Gemeinschaft und Gesellschaft nicht verwechseln, denn kleine gemeinschaftliche Kommunen lassen sich nicht hochskalieren und auf die Gesellschaft anwenden. Die Philosophin Manja Unger-Bütter und der Medientheoretiker Soenke Zehle hielten sich mit klaren Handlungsanweisungen zurück und diskutierten auf einer technikphilosophischen Ebene über die Beziehung zwischen Designern und ihrer Umwelt. Zehle appelliert in der Diskussion dann an die Designausbildung, welche die Designer von morgen auf das Denken in Systemen vorbereiten müsste.
(Für alle, die die vollständige Zusammenfassung der Konferenz lesen möchten: http://bit.ly/1O7p3Nf)
„Wenn nicht wir, wer dann?“, ist auch als Aufruf an alle Studierenden zu verstehen. Was kann ich als Individuum, als Student, als Designer in Dresden für Verantwortung übernehmen? Die Revolution beginnt bekanntlich im Kopf. Für weitere Denkansätze und Strategiemaßnahmen sei hier eine Buchempfehlung ausgesprochen: Florian Pfeiffers “To Do: Die Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt” ist laut Pfeiffer “ein Werkzeug für alle, die als Designer die Welt verändern wollen.” http://bit.ly/1JbjCX0