Blog Technisches Design

Alumni Q&A Part 5: Fanny Reitschuster

Extern · Kooperation · Studium · TU Dresden · Unsortiert · Wissenschaft · 24. April 2025 · Svenja Hammon ·
Schlagwörter: , , , , , , , , ,

Warum hast Du Dich für das Studium beim td entschieden?
Schon als Schülerin war ich oft frustriert von schlechten Produktlösungen. Mein Antrieb war es, Lösungen zu entwickeln, die tatsächlich funktionieren – technisch und in der Benutzung. Ich erkannte früh, dass sowohl ein technischer als auch ein gestalterischer Hintergrund dabei hilfreich sein würde. Daher war das Studium beim td ideal für mich.

Wovon profitierst Du im Zusammenhang mit dem td bis heute?
Die solide gestalterische Grundausbildung ermöglichte mir einen Quereinstieg ins UI-Design. Besonders wichtig war für mich der Schwerpunkt auf Prototyping, auch wenn es manchmal nur ein Papp-Modell war, und das Testen mit Nutzern. Dadurch konnte ich erste Erfahrungen im User Research sammeln, die entscheidend für meinen Werdegang waren. Auch wissenschaftliche und methodische Herangehensweisen aus dem Maschinenbaustudium helfen mir bis heute.

Was verbindest Du mit dem td?
Lange Tage (und Nächte) im Arbeitsraum, der Stolz auf fertige Belege und eine starke Gemeinschaft unter den Studierenden. Insgesamt eine anstrengende, aber tolle Zeit.

Wie war der weitere Verlauf Deiner beruflichen Laufbahn nach Deinem erfolgreichen Abschluss beim td?
Ich habe recht klassisch angefangen im Designbüro zu arbeiten. Der Fokus lag auf Investitionsgütern und Maschinenbau, das passte sehr gut. Ich habe dort eine große Palette an Produkten begleitet, doch die Tage (und Nächte) blieben lang. Durch ein Praktikum während des Studiums wusste ich, dass ich eigentlich in einem Konzern arbeiten möchte. Mich reizten schon da die menschlichen Aspekte, die in diesem Umfeld so unheimlich wichtig sind – Kommunikation, Netzwerk, Unterstützer finden. Etwas bewegen können. Ich fand eine Ausschreibung als Industriedesignerin für Agilent Technologies, ein B2B Lifescience Unternehmen. Ich wusste, dass das matcht. Nach zwei Jahren als Designerin, in denen ich mich in UI-Design, Design Thinking und UX-Design + Research weitergebildet habe, ergab sich die Möglichkeit eines großen Karrieresprungs innerhalb des Unternehmens. Mein damaliger Abteilungsleiter hat mich vor seinem Ruhestand als Mentor und Coach auf diesem Weg begleitet. Ich war wieder bei langen Tagen (und Nächten) angelangt – mir blieben nur wenige Monate, um mich auf die anspruchsvolle Rolle als Managerin des Industriedesign Teams vorzubereiten und zu bewerben. Ich hatte den Mut und die Zuversicht, dass ich das schaffen kann. Und so war es dann auch.

Was ist Deine aktuelle Tätigkeit und wo?
Ich bin nun Managerin des Software-Teams bei Agilent. Ich leite ein internationales Team von neuen Designer:innen. Gemeinsam betreuen wir etwa 70 Softwareanwendungen und arbeiten daran, mithilfe eines stabilen Designsystems ein nahtloses Nutzererlebnis zu schaffen. Mein Verantwortungsbereich umfasst neben der Personalverantwortung die Unterstützung des Design-Teams, die Kommunikation mit weltweiten Stakeholdern und die stetige Weiterentwicklung der UX-Strategie für Agilent sowie deren Kommunikation an das Senior Management.

Welche beruflichen Ziele hast Du noch und wie wirst Du diese erreichen?
Ich könnte mir vorstellen, UX irgendwann auf Senior Management-Ebene zu vertreten. Da sehe ich bei vielen Unternehmen noch großen Bedarf.

Welche Tipps hast Du für td-Studierende?
Es ist unheimlich hilfreich zu wissen, wie man arbeiten und leben möchte. Was sind deine Antreiber? Was schlaucht dich? Probiere in mehreren Praktika verschiedene Arbeitsumfelder aus. Konzern, Designbüro und selbstständige Arbeit unterscheiden sich stark. Lerne sie kennen und finde heraus, wie Du arbeiten möchtest. Wo kommen Deine Stärken am besten zur Geltung? Übe Dich darin, Deine Ideen an Nicht-Designer:innen zu vermitteln und nutze jede Gelegenheit, in funktionsübergreifenden Teams zu arbeiten.

Was würdest Du Studieninteressierten raten?
Sprich mit Studierenden – gleiche Deine Erwartungen mit der Realität ab. Das Studium lässt nicht viel Freizeit zu, das muss man wollen.

Wie gelingt ein guter Berufseinstieg in Deiner Branche?
Ich denke das beschränkt sich nicht auf meine Branche, aber ich kann es nur jedem ans Herz legen, sich durch erfahrene Mitarbeiter:innen leiten und begleiten zu lassen. Suche Dir Mentor:innen. Frage nach Rat. Lerne aus den Erfolgen und Fehlern anderer. Was würden sie sich selbst für einen Rat geben mit ihrem Wissen von heute? Sprich mit den Menschen um dich herum, nicht nur über das aktuelle Projekt.

What do you think?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Blog durchsuchen