Unsere Studierenden haben im vergangenen Semester in interessanten Lehrveranstaltungen ihre theoretisches Wissen erweitert und in praktischen Projekten ihr Können unter Beweis gestellt:
Designprozess und Designwerkzeuge
Während des Semesters haben unsere Studierenden erste Erfahrungen mit Designmethoden im Kontext von TinyLiving gesammelt. Die Vielfalt der erarbeiteten Ergebnisse reicht von mobilen Arztpraxen gegen den Mangel von Mediziner:innen auf dem Land über parasitäre Architektur für Wohnungslose bis hin zu multifunktionalen Möbelstücken aus Upcycling-Materialien. Weitere Ansätze zeigten systemisch gedachte, barrierefreie Alterswohnsitze in ländlichen Gebieten oder Sharing-Office-Lösungen. Am 18. Juli 2024 haben erfolgreich die Abschlusspräsentationen der Lehrveranstaltung im Cosmo Wissenschaftsforum Dresden stattgefunden.
PSS-Design (Produkt-Service-System Design)
In diesem spannenden und arbeitsintensiven Sommersemester haben unsere Studierenden Lösungen für den Gesundheitssektor erarbeitet. StimuLOG bezieht Patient:innen mit chronischen Rückenschmerzen aktiv in den Diagnoseprozess für physiotherapeutische Behandlungen ein. So können über eine integrierte Lösung aus smarten Pflastern und einem Schmerztagebuch quantitative und qualitative Daten durch die Patient:innen erhoben werden, die den Physiotherapeut:innen für eine zielgerichtete Behandlung zur Verfügung stellen. VitaAssist möchte die Pflege von Menschen mit altersbedingten Einschränkungen verbessern und stellt dafür ein geräteübergreifendes System für Pflegedienste zur Verfügung. Über Wearables können Vitalwerte der Patient:innen direkt in Nutzerprofile im Pflegenetz integriert oder Gefahrensituationen erkannt werden. Gleichzeitig können die Wearables den Alltag der Senior:innen durch KI-Assistenten erleichtern. Die Abschlusspräsentationen waren am 18. Juli 2024 im Cosmo Wissenschaftsforum Dresden.
Zweidimensionale Gestaltungsgrundlagen
In diesem Kurs haben unsere Studierenden elementare Zusammenhänge der Wirkung und Kommunikation mit grafischen Mitteln, Farbe, Materialien und Oberflächen theoretisch kennengelernt sowie praktisch exploriert und angewandt. Die Gruppe bestand aus Studierenden der Profillinie Industriedesign und dem Lehramt. Die Studierenden arbeiteten mit Henrike Terheyden, einer freien Illustratorin in Dresden, zusammen. Sie erarbeitete syntaktische und semantische Qualitäten elementarer grafischer Elemente und begleitete die Studierenden bei der Anwendung in der Entwicklung von Key Visuals und Logos. Neesken-Ashana Hohgräve, eine Berliner Designexpertin, brachte ihre Expertise in der Gestaltung mit Materialien, Oberflächen, Strukturen und Texturen ein. Sie begleitete die Studierenden bei der Analyse, Exploration und Gestaltung syntaktischer und semantischer Dimensionen von Materialien, deren Oberflächen und Kombinationen. Die Studierenden haben die Materialien und Collagen im Makerspace der SLUB Dresden bearbeitet.
Dreidimensionale Gestaltungsgrundlagen
Der Kurs setzt ein grundlegendes Verständnis über zeichnerischen Aufbau und Konstruktion von Geometrien voraus. Die Studierenden erlernten die perspektivische Darstellung von Objekten und vertieften ihre Fähigkeiten in der Strichführung sowie der zeichnerischen Formkonstruktion. Sie erfuhren, wie Kommunikation durch die visuelle Darstellung erfolgen kann. Während des Semesters haben die Studierenden zeichnerische Inszenierungen von Volumen, Körpern, Objekten, Interaktionen, Produkten und Produktfunktionen, Oberflächenqualitäten und Materialität erstellt. Konkret haben sie dabei den Schattenwurf und perspektivische Verzerrungen der Gegenstände umgesetzt sowie Freiformen und dynamische Darstellungen (z. B. von Fahrzeugen) gezeichnet. Die Abschlussprüfung bestand aus der Zeichnung eines Fahrradhelms angelehnt an die Design-DNA eines zuvor analysierten Unternehmens.
Empirische Designforschung
Unsere Studierenden haben sich im Sommersemester intensiv damit auseinandergesetzt, was empirische Designforschung ist, wie man eigene Fragestellungen für die Forschung entwickelt, wie man Designergebnisse empirisch evaluieren kann und wie man sie statistisch auswertet. Dazu wurden eigene Forschungsfragen entwickelt, Hypothesen aufgestellt, Prototypen gebaut bzw. programmiert und Mini-Studien mit verschiedenen Proband:innen durchgeführt. Am 22. August 2024 sind die Ergebnisse in einer kleinen Abschlusskonferenz präsentiert worden. Mit dabei waren die Themen Wahrnehmung der Nachhaltigkeit von Verpackungen, KI-basierte Chatbots und deren Verständlichkeit, die Wahrnehmung von Recycling-Kunststoff und der Einfluss von Prototypen auf die Bewertung von Produkten.