Der Schienenverkehr ist aufgrund seiner Effizienz von großer, stetig zunehmender Bedeutung für den internationalen Gütertransport. Heute wird jedoch weltweit noch ein Großteil der Schienentransporte mit Diesellokomotiven durchgeführt. Wasserstoff aus erneuerbaren Energien könnte langfristig den Dieselkraftstoff ersetzen. Dadurch würde der Schienengüterverkehr von fossilen Brennstoffen unabhängig und frei von klimaschädlichen Emissionen.
Gegenwärtig existieren nur einige Prototypen von Schienenfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb. Verschiedene technische und wirtschaftliche Hürden sind auf dem Weg zur Wasserstofflokomotive noch zu überwinden. Die Diplomarbeit von Falk Froehlich wagt, mit dem Entwurf der wasserstoffgetriebenen Brennstoffzellen-Lokomotive „Hydron“ für den transkontinentalen Langstreckenverkehr, einen Blick in die Zukunft . Als Einsatzszenario dient der Gütertransport auf einer 11.000 km langen Normalspurverbindung zwischen Europa und China.
Im Aufbau ähnelt die „Hydron“ modernen Elektrolokomotiven in Plattformbauweise. Für Brennstoffzellensystem und Wasserstoffspeicherung kommen jedoch erprobte Komponenten aus dem Automobilbau zum Einsatz. Die besondere Bauform als Doppellokomotive schafft den nötigen Bauraum für die voluminösen Wasserstoff-Drucktanks (700 bar).
Durch das Design hebt sich die neuartige Lokomotive von gegenwärtigen Schienenfahrzeugen ab. Dazu tragen vor allem die markante Kopfform und die großen Seitenfenster bei. Auch der Führerstand als Arbeitsplatz des Triebfahrzeugführers wurde neu gestaltet. Neue Interfacetechnologien unterstützen den Triebfahrzeugführer angesichts wachsender Informationsmengen. So erfolgt die Steuerung der Lokomotive, anders als bisher üblich, über Bedienarmlehnen und Sidesticks am Fahrersitz. Außerdem kommen taktile Anzeigen und Head-Mounted Displays zum Einsatz. Für den Einsatz im Langstreckenverkehr verfügt der Führerstand über ein WC und ein Küchenmodul.
Projektpartner: Gestaltungsbüro Haslacher + Partner; Siemens