Viele Produktverpackungen sind wenig intuitiv zu entsorgen, sodass Wissen zur korrekten Mülltrennung von Verbrauchenden eigenständig erarbeitet werden muss oder wiederverwertbare Verpackungsabfälle im Restmüll entsorgt werden. In der Folge bestehen etwa 28 % des Restmülls in privaten Haushalten aus wiederverwertbaren Materialien, die eigentlich über eine getrennte Sammlung entsorgt und recycelt werden könnten. Zusätzlich führen nicht getrennte oder verunreinigte Verpackungsabfälle zu Verlusten im weiteren Recyclingprozess, was die Umweltbelastung erhöht. Um die Fehlentsorgung zu reduzieren, werden zunehmend Entsorgungshinweise auf Produktverpackungen angebracht. Es fehlt jedoch an wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, inwiefern solche Hinweise das Potenzial besitzen, die Sammelmenge und -qualität recycelbarer Verpackungen zu erhöhen und wie diese Hinweise dafür optimal gestaltet werden können.
Um diesen Fragen näher zu kommen entwickelte Laurin Knapp in seinem Forschungspraktikum vier Entsorgungshinweise und untersuchte sie anschließend auf ihre Wirksamkeit. Die Entsorgungshinweise unterschieden sich in den Gestaltungselementen Information durch Piktogramme, Information durch Text und farbliche bzw. keine Markierung.
Zur Untersuchung der Hinweise wurde 120 Personen – unter dem Vorwand einer Geschmacksstudie – eine Praline mit oder ohne Entsorgungshinweis auf der Verpackung ausgehändigt und anschließend die Entsorgung der Verpackungskomponenten ausgewertet. Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Entsorgungshinweise die Sammelmenge und -qualität verbessern können. Im Vergleich zur Kontrollgruppe steigerten zwei der vier entwickelten und getesteten Entsorgungshinweise die Anzahl korrekt entsorgter Verpackungen signifikant. Zu den konkreten Gestaltungselementen konnten Erkenntnisse gewonnen werden, welche jedoch für genauere Aussagen weiter untersucht werden müssen.
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