In Kooperation mit dem Medizintechnikhersteller Ottobock sowie der Designagentur ART-KON-TOR erarbeiteten die Studierenden des 7. Semesters in dem halbjährigen Produktentwurfs-projekt exoprothetische Fußpassteile.
Ziel war es, eine Fußprothese zu entwickeln, welche in ihrer Funktionalität eine innovative Lösung für eine Patientengruppe im mittleren bis hohen Alter darstellt. Weitere Aufgaben waren dabei eine Gestaltung zu entwickeln, welche den Übergang zwischen Beinprothese und Fuß behandelt und sich in das bereits bestehende Produktportfolio von Ottobock eingliedert.
In Gruppen ist in den ersten Wochen des Produktentwurfs in Recherchearbeit, Interviews und Fachvorträgen ein Grundstock an Wissen zusammengetragen und miteinander geteilt worden. Aus den von Ottobock gestellten Zielgruppendaten und den eigenen Erkenntnissen aus den Nutzerbefragungen erstellten die Studierenden Personas, die die Grundlage ihrer Konzeptarbeit und Produktsprachenevaluierung darstellen sollten.
Danach startete jeder in seinem eigenen Entwurf. Dieser wurde iterativ in Zwischenpräsentationen, Konsultationen und Workshops geschärft.
Ein großen Part in dem Prozess nahm auch der Modellbau von Funktions- und Gestaltungsprototypen ein. Dessen Resultat hochwertige Finishmodelle sind, die momentan im Showroom von Ottobock die Zukunft der Prothetik zeigen.
Die Features, die die Studierenden während des Projektes entwickelten sind beispielsweise die Zehenlücke für den Flipflop, eine Barfußsohle oder verstellbare Absatzhöhen.
Einige Ergebnisse daraus möchten wir euch hier kurz vorstellen:
DYNAGLIDE | Das neuartige gleitende Federkonzept erlaubt ein natürliches Abrollverhalten und vereinfacht dem Anwender den schnellen Wechsel zwischen Schuhen mit unterschiedlichen Absatzhöhen. Mit seinem simplen Funktionsprinzip hat dieses Konzept das Potential in naher Zukunft die Palette der dynamischen Füße Ottobocks zu ergänzen.
Flexible Foot | Das entwickelte System ermöglicht eine unkomplizierte, individuelle Anpassung des Prothesenfußes an alle Lebenslagen und bietet so dem Nutzer maximale Freiheit.
Switch | Das Produkt erweitert das Prothesen-System um ein zusätzliches funktionales Modul “Wechselsohle”, mithilfe derer eine individuelle Anpassung an das persönliche Laufbild der Prothesenträgerin realisiert werden kann.
Christin Gunkel, Global Brand Officer bei Ottobock bei ottobock, resümiert:
Ich bin begeistert von den tollen Ideen mit Weitblick und klarem Fokus auf die Bedürfnisse der Anwender. Eine erstmals spezifisch weibliche Optik für eine Fußhülle oder auch die konsequente Integration einer Zehenlücke für einen Flipflop, was z. B. für unseren lateinamerikanischen Markt sehr wichtig ist, sind Beispiele dafür.
Auch Ashana Hohgräve zuständig für das Design Management bei Ottobock ist mit den Ergebnissen und unserer Herangehensweise sehr zufrieden:
Design ist nicht Styling am Schluss, sondern beginnt mit der Produktentwicklung – das haben uns die Studenten eindrucksvoll vorgeführt – und überzeugend ihre Zukunftsideen in eine Produktdesignsprache eingebunden.