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Diplomarbeit Sebastian Stege

Forschung · Studium · TU Dresden · Unsortiert · Wissenschaft · 11. Dezember 2024 · Ulrike Janssen ·
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Komplexe Systeme verständlich darstellen

Die Welt wird komplexer und somit immer schwieriger zu begreifen. Diese Problematik hat auch die Wissenschaften erfasst. Die Kommunikation über wissenschaftliche Ergebnisse aus der Universität heraus wird mehr und mehr zur Herausforderung. Welche Themen sind von Interesse? Worauf sollte man den Fokus legen? Welches Wissen kann man voraussetzen beim rezipierenden Publikum? Welcher Zugang ist am gewinnbringendsten für viele Menschen? Diesen Fragen widmet sich Sebastian Stege in seiner Diplomarbeit „Hyperuniformity – Entwurf und Umsetzung eines interaktiven Ausstellungsexponats für wissenschaftliche Kommunikation im öffentlichen Raum“.

In der Arbeit beschäftigt sich Sebastian Stege mit dem mathematischen Konzept der Hyperuniformität und folgt einem gesamten Designprozess von der Problemstellung, Lösungsansätzen und Prototypenbau bis hin zur Evaluierung von Ausstellungsobjekten. Im Fokus steht die Frage, wie ein derart abstraktes aber auch produktives Phänomen wie Hyperuniformität niedrigschwellig zur Wissenschaftskommunikation aufbereitet werden kann. Hyperuniformität beschreibt dabei eine Ordnung von Elementen, die weder regelmäßig noch zufällig verteilt sind. Die Besonderheit ist dabei, dass Hyperuniformität erst bei größeren Datenmengen tatsächlich erkennbar ist.

Für die Untersuchung wurden drei Ansätze mit separaten Exponaten verfolgt: Verstehen, Entdecken und Weiterdenken. Der erste Ansatz etabliert auf spannende Weise Wissensgrundlagen. Hierbei wird die Präsentation der Information in den Vordergrund gestellt, um das Publikum zu interessieren. So wurde beispielsweise bewusst eine Gestensteuerung als relativ neue Form der Interaktion gewählt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Der zweite Ansatz konzentriert sich auf die Breite der Wissensgebiete und Anwendungen, in denen Hyperuniformität präsent ist. Von der Biologie über Optik bis hin zur Astronomie können mehr als zehn Beispiele erkundet werden. Der dritte Ansatz schließlich lädt zum Mitmachen ein. Hier können Besuchende selbst über möglich Anwendungen bzw. Phänomene nachdenken oder anderweitig Fragen stellen, die wiederum in die Forschung einfließen.

Die drei Exponate standen zur Evaluierung von April bis Juli im COSMO Wissenschaftsforum im Rahmen der Ausstellung „Visionäre Realitäten – Zukünfte gemeinsam gestalten“. In der Untersuchung wird deutlich, dass die auffällige Präsentation des Exponats ein wichtiges Mittel ist, um die Personen an das Thema heranzuführen. Gerade die Personen, die kombiniert mit dem Exponat 1 (Verstehen) und dem Exponat 2 (Entdecken) interagierten, waren auch bereit sich mit dem Exponat 3 (Weiterdenken) auseinanderzusetzen und inhaltliche Rückmeldungen zu geben.

Noch bis Ende Februar 2025 sind die Ausstellungselemente Verstehen und Entdecken im Rahmen der Ausstellung „//DataSpaces. Wissenschaft erleben“ im Foyer des Andreas Pfitzmann Baus der TU Dresden Montag bis Freitag, 10-17 Uhr zu sehen.

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