Michael Zinn wird am Freitag, 30.1.2020 um 10:30 seine Diplomarbeit verteidigen. Im Anschluss folgt die Diplomverteidigung von Tobias Zerger. Wir freuen uns auf interessierte Zuhörer*innen.
Die Folgen des Klimawandels sind omnipräsent. Die Anzahl der extremen
Naturereignisse wie Dürren, Erdbeben, Stürme oder Überschwemmungen
nimmt stetig zu. Je nach Entwicklungsstand einer betroffenen Zivilisation
sind die verheerenden Folgen eine direkte Gefahr für Leib und Leben oder
existenzbedrohend aufgrund des gravierenden ökonomischen Schadens. In
beiden Fällen spricht man von einer humanitären Krise.
Weltweit sind zahlreiche Organisationen, von kleineren Akteuren wie Arche
noVa aus Dresden bis hin zu den großen internationalen NGOs wie Ärzte
ohne Grenzen und den Rot-Kreuz-Verbänden, im Einsatz, um die unmittelbaren
und langfristigen Folgen zu bewältigen. Ein Schwerpunkt unter vielen
ist die Sicherstellung der medizinische Versorgung betroffener Zivilisationen,
zu der auch die Bereitstellung mobiler Krankenhäuser zählt. Ausreichende
Finanzierung und effiziente logistische Planung zählen zu den größten
Herausforderungen eines Einsatzes und beeinflussen die Verfügbarkeit
von Material und Equipment für das medizinische Personal.
Anhand einer House-Of-Quality-Analyse wurden die wichtigsten Anforderungen
an einen Operationstisch für den Katastropheneinsatz indentifiziert.
Neben der eigentlichen Benutzung wurden relevante Touchpoints im
gesamten Produktlebenszyklus berücksichtigt. Daraus wurden drei Konzepte
für die wichtigsten Stakeholdergruppen im Beschaffungsprozess erstellt,
die anschließend in einen kombinierten Entwurf übersetzt wurden.
Das Ergebnis der Arbeit ist ein mobiler Operationstisch auf Wellpappenbasis,
der auf die wesentlichen Funktionen reduziert ist, zeit- und kostengünstig
produziert werden kann, und dank eines simplen Steckmechanismus
schnell einsatzbereit ist. Der Entwurf wurde abschließend in einen physischen
Funktionsprototypen umgesetzt.