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Summer School in der Retrospektive: Sollte eine Bibliothek Platz für kreatives Schaffen und wissenschaftlichen Austausch bieten?

Forschung · Kooperation · Studium · TU Dresden · 15. Mai 2014 · Technisches Design ·
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…oder sind die Verluste an Arbeitsplätzen für die stille, von Interaktion befreite Einzelarbeit, die von vielen Nutzern gewünscht und gebraucht wird, zu hoch? Wenige Tage nach Beendigung der erfolgreichen Summer School wogen die Gemüter, einige Nutzer der Slub diskutieren auf dem Slublog über Sinn und Unsinn eines Makerspaces in den Bibliotheksräumlichkeiten. Rennen wir blind einem Trend nach? Oder haben wir die Entwicklung gerade rechtzeitig erkannt? Diese Fragen beschäftigen einen, wenn man sich mit den kritischen Kommentaren und Antworten der Macher und Unterstützer des Makerspaces auseinandersetzt.

Begibt man sich auf eine Recherchereise, so merk man schnell, dass wir damit nicht alleine sind. Makerspaces in Bibliotheken sind gerade eine großes Thema und polarisieren auch andernorts:

Recently there has been tremendous interest in “makerspace” and its potential in libraries: from middle school and public libraries to academic and special libraries, the topic seems very much top of mind. A number of libraries across the country have been actively expanding makerspace within the physical library and exploring its impact; as head of one such library, I can report that reactions to the associated changes have been quite polarized. Those from the supported membership of the library have been uniformly positive, with new and established users as well as principal donors immediately recognizing and embracing its potential to enhance learning and catalyze innovation; interestingly, the minority of individuals that recoil at the idea have been either long-term librarians or library staff members.

schreibt Patrick Colegrove, Leiter der DeLaMare Science & Engineering Bibliothek der University of Nevada, Reno, Nevada.

Grund scheint oftmals ein Missverständnis über Zweck und Funktion eines Makerspaces zu sein. Ein Ort um Projekte anzugehen, kreativ zu sein, sich mit mathematischen und physikalischen Phänomenen auseinanderzusetzen. Kreativ sein, ausprobieren und gemeinsam etwas schaffen oder weiterentwickeln und im Strom der neuen Entwicklungen eine Möglichkeit zur Teilhabe bieten – stellt man sich so nicht eine Bibliothek des 21. Jahrhunderts vor? Sollte dafür nicht Platz geschaffen werden? Generatives Fertigen bietet dem Nutzer nie dagewesene Möglichkeiten, und gerade die Bibliothek bietet sich als Ort zur Gründung einer Community an, bei der jeder teilhaben kann.

Aber vielleicht ist es auch ganz hilfreich, die Erfahrungen der Nutzer zu betrachten? Ich habe mit zwei Teilnehmern der Summer School auf diese erlebnisreichen 10 Tage im Makerspace zurückgeblickt. Und was in so kurzer Zeit mit dem richtigen Werkzeug und Anleitung schaffbar ist, erstaunt doch immer wieder.

In drei Gruppen haben die Studenten jeweils ein Thema bearbeitet:

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Gruppe 1: Evolution. Baumähnliche Strukturen sollen verdeutlichen wie sich ein öffentlicher Datensatz von verschiedenen Nutzern verwendet, weiterentwickelt.

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Interaktive und gernerative Optimierung.

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Die Evolution sollte schon im Computer beginnen – hierfür wurde mit Grasshopper (Programm zur algorythmischen Modellierung) ein Code geschrieben,  welcher das Wachstum natürlicher Strukturen simuliert. Die Parameter des Codes wurden dann so hingehend angepasst, dass ein Raumtrenner entwickelt werden konnte.

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Gruppe 2: Teleportation

verdeutlicht werden soll hier die Transformation von Objekten, in diesem Fall anhand eines 3D-Modells eines Kopfes aus dem Internet, wenn man sie durch verschiedene Prozesse laufen lässt.

 

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zunächst wurde der Kopf aus Wellpappe in mehreren schichten lasergeschnitten und verklebt, das „Gehirn“ lässt sich entfalten.

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eingescannt und über den 3D-Drucker ausgedruckt entsteht ein ganz neues Modell:

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wenn dieses Teil nun abermals gescannt und optimiert bzw. vereinfacht wird, gehen natürlich auch dinge verloren..
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Wie verändern sich Objekte und Wissen durch nutzen und anwenden verschiedener Technologien?

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„teleportiert“ von einer Technologie zur nächsten, eine interessante Entwicklung…

 

Gruppe 3: Prosumer

 

Der Konsument erhebt sich aus seiner Abhängigkeit von großen Konzernen seine Bedürfnisse zu treffen und individualisiert sich seine Produkte selbst –  der Prosumer ist geboren. Ein spannender Ansatz zur Nutzung der generativen Technologien. Die Gruppe hat sich vor allem mit Papier in seiner schönen Vielfalt beschäftigt…

2014-05-11_19-56__DSC6107 ..„folded sounds and printed sensations“ lautete das übergreifende Thema.

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Entstanden ist dabei unter anderem ein Lautsprecher in Nudelbox-Form. Die Membran wird beweglich durch fein ausgeschnittene  Strukturen.

Die Ergebnisse können weiterhin im Makerspace im Kartenlesesaal des DrePuncts besichtigt werden. Alles weitere zum Projekt gibt es hier!

 

 

 

 

One Comment

  1. […] bis morgen haben die Studenten Zeit, ihren Entwurf in ein Modell (mithilfe der Möglichkeiten des Makerspaces im Drepunct der SLUB) umzusetzen. Auch diese Modelle stehen danach im Makerspace zur Anschauung […]

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