Der MWC (Mobile World Congress) gilt als das europäische Pendant der nordamerikanischen CES und bildet mit über 2300 Ausstellern eine messefüllende Plattform für alles rund um die digitale und funkgebundene Welt des kommenden Jahres.
Wenn man die acht zentralen Messehallen resümiert, bleiben dem Besucher wohl die beiden Buzzwords: IoT (Internet of Things) und 5G (der kommende Mobilfunkstandard), mit denen die Anbieter um ihre Kunden buhlen, im Gedächtnis. Man hatte den leisen Verdacht, dass die Aussteller, ohne Nennung der zwei Buzzwords, ihre Daseinsberechtigung auf der Messe verloren hätten. Sei es drum, wenn sich eine Industrie gemeinsam auf ein Format fokussiert, ist es auch ein gutes Zeichen.
Neben den vielen großen bekannten Herstellern von Smartphones und Devices gab es zahlreiche Auftritte von asiatischen Marken, die auf den europäischen Markt drängen und in China längst große Player sind. Nimmt man die Neuheiten von Nokia und Motorola macht man zwei Trends aus: Zum einen die Renaissance vergangener Bestseller denen man heute den Namen Featurephones gibt, welche am Ende aber bewusst weniger Funktionen aufweisen als die hochgerüsteten Smartphones. Zum anderen wächst die periphere Welt um die maximal dünnen Smartphones, ohne die das Smartphone selbst nicht mehr zu funktionieren scheint. Integrierte Energie- und Datenschnittstellen ermöglichen die modulare Erweiterung um hochwertige Kameraobjektive, wie der Hasselblad oder der obligatorischen Powerbank. Oder man entwickelt wie Alcatel ein blinkendes Disco-Phone um Aufmerksamkeit zu generieren, mit dem man weder eine Garage ausleuchten, noch Emotionen erzeugen kann.
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Wie bereits bemerkt steht die weltweite Vernetzung und Erreichbarkeit aller erdenklichen Geräte und Bauteile im Fokus der Hersteller. Selbst die ausschließlichen Netzbetreiber, wie die Telekom, bieten durch die Beteiligung an Hardware-Startups die Ende-zu-Ende-Services, mit denen sie beispielsweise Überwachung (Standorttracking, Luftfeuchtigkeit, Öffnungsvorgänge, etc.) von Kurierlieferungen, inklusive der benötigten Hardware aus einer Hand liefern können. Vergleichbares bietet RM2 ein Partner des Messesponsors GSM Association: Eine Europalette als Leichtbaulösung aus Kohlefaser und Aramide mit integriertem intelligentem Trackingsystem.
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Und wenn es schon um die Vernetzung von allem geht, dann werden Lösungen, die immer schon per Funk und GPS existierten, direkt mit benannt und um den 5G Begriff erweitert, wie bei diesem Robbenortungssensor.
Zwischendrin gab es dann auch echte, nicht in Serie verfügbare, Innovationen wie beispielsweise die vom Fraunhofer Institut IOF entwickelte super dünne Kamera von 3,5 mm mit 20 Megapixeln und mit einem Raster aus vielen kleinen Linsen anstelle einer großen voluminösen Linse – eine Technologie orientiert an Facettenaugen von Fliegen. Gefolgt von runden Displays aus rotierenden LED Streifen mit entsprechendem „WOW“-Effekt.
Einzelne Automarken leisteten sich ebenfalls einen Stand und präsentierten wie PEUGOT ein futuristisches Showcar, oder versuchten sich wie FORD in fragwürdigen innerstädtischen Mobilitätslösungen.
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Nebst all den großen Konzernen gab es auch eine große Zahl an kleinen Startups, die sich entweder verteilt in den große Hallen oder in der eigenständigen historischen Messehalle verteilten. Ähnlich einer Perlenschnur reihten sie sich dicht an dicht und boten einen sehr aufschlussreichen Überblick darüber, was die digitale Gründerwelt derzeit bewegt. Die Spanne von Interessantem, wie dem big-data-basiertem Parkplatzsuchsystem (www.eparkomat.com), einer Microjobplattform (www.trybe.be), einer Gestenerkennung für die Haussteuerung (www.hayo.io), einem tangible-basiertem Musiksystem für Kinder (www.jooki.rocks), einem elektrischen Portemonnaie (www.spendwallet.com ), dem erfolgreich gefundeten Unternehmen für das reduzierte Zweittelefon „Light“ (www.thelightphone.com ) und dem ebenfalls gecrowdfundeten Musikinstrument „Oval“ (www.ovalsound.com).
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Neben den vielen weiteren digitalen Service- und Anlalyse-Startups gab es auch einiges Kurioses. Ein koreanisches Desinfektions-Wearable (www.doobit.net ), eine elektrische Ionen-Gesichtsmaske zur Verringerung von Falten und vieles mehr.
Resümee, wer sich für die neusten mobilen Gadgets und tiefseetaufglichen Handys interessiert und wissen möchte wohin sich heutige europäischen Software-Startups bewegen, für dem es sicher eine Reise Wert. Wer allerdings wissen möchte was in 4 bis 5 Jahren technologisch möglich ist, der erwartet zu viel von dieser B2B-Messe. Wir waren dennoch gern Teil dieser Messe um gemeinsam mit dem 5G-Lab Germany und dem ferngelenkten Roboter, das Potenzial neuer Mobilfunkstandards aufzuzeigen.