Studierende des Technischen Designs haben im Rahmen der Lehrveranstaltung „Kleiner Produktentwurf“ (ehemald Brückenkurs) erneut Leuchten aus recyceltem Plastik entwickelt und jeweils in einer Kleinserie von 10 Stück hergestellt. (Wenn ihr schnell seid, könnt ihr vielleicht noch eine ergattern! Wo? Hier.) Als Kooperations- und Praxispartner bei diesem Projekt konnte die Kunststoffschmiede gewonnen werden. Sie ist ein Teil des Konglomerat e.V., ein Co-Making-Space in Dresden. Als offene Recyclingwerkstatt kann dort mitgebrachter Plastikmüll vor Ort gewaschen, sortiert, geschreddert, geschmolzen und in selbstgebaute Formen gepresst werden.
Durch das verkürzte Semester hatten die Studierenden nur sieben Wochen Zeit, sich in Arbeitsgruppen zu finden und ihre Entwürfe zu erarbeiten. Für die Fertigung gab es genaue Vorgaben. Der Fokus lag auf der Herstellung und Weiterverarbeitung von Plattenmaterial, anstatt auf aufwendigeren Prozessen wie dem Spritzguss. Das gab den Studierenden mehr Zeit sich auf Details zu konzentrieren. Als Rohmaterial kamen Platten aus recyceltem Plastik zum Einsatz. Dazu wurde Plastikmüll geschreddert und eingeschmolzen. Durch den Lockdown konnten die Studierenden die Platten leider nicht selbst herstellen. Diesen Arbeitsschritt übernahm Domic Kießling von der Kunststoffschmiede, der als freier Designer und Künstler die Kunststoffschmiede extensiv für eigene Kunstwerke nutzt. Die Studierenden konnten, vor allem in Hinblick auf Fertigung und Weiterverarbeitung, von seiner Erfahrung profitieren. Für die Herstellung erster Prototypen wurden die Platten in den eigenen vier Wänden der Studierenden mit Hammer, Föhn und Cutter bearbeitet. Dabei lernten die angehenden Designer:innen wie weit das Material belastbar ist und wo es an seine Grenzen stößt. Mithilfe eines digitalen Whiteboards konnten die Studierenden ihre Erfahrungen austauschen und gemeinsam an ihren Entwürfen arbeiten. Entstanden sind klare, geometrische Leuchten-Designs, die durch das Material oder die Farbgestaltung einen ganz besonderen Reiz erhalten.
Mit den Leuchten erhoffen sich die Studierenden nicht nur eine Sensibilisierung für den wertvollen Rohstoff Kunststoff, sondern auch das Überdenken von Konsumgewohnheiten, wie das Auffüllen der mitgebrachten Flasche mit Leitungswasser. Die drei Entwürfe werden ab dem 11.Dezember im Schaufenster der Rudolph-Leonard-Str. 19 zu sehen sein. Wer bei einem abendlichen Spaziergang dort vorbeikommt, kann ein Lichtspiel mit strahlendem Plastik erwarten. Über einen Instagram Store (@strahlendesplastik) werden einige wenige Exemplare von den Studierenden selbst verkauft.
„Rings of Saturn“
Nicht nur die Form, sondern auch das Farbkonzept spiegeln sich hier im Namen dieser Pendelleuchte wieder. Durch die verschiedenen Abstände der Ringe ergibt sich ein spannendes Schattenspiel. Die zwei Farbkonzepte waren von Vornherein recht eindeutig. Mit klarer Definition der Ringabstände ist eine stimmige Leuchte entstanden.
„Zyklus“
Im Fokus dieser Wandleuchte steht das minimalistische Design. Die Leuchte gibt ein atmosphärisch indirektes Licht, wobei die Platte besonders gut zur Geltung kommt. Im Prozess war das Mischungsverhältnis von transparentem, schwarzen und weißen Kunststoff eine besondere Herausforderung. Dieses lässt die Leuchte sehr unterschiedlich wirken.
„USE ALL“
Durch die Form dieser Tischleuchte kann je nach Lichtgebrauch oder gewünschter Lichtstimmung der Schirm gedreht werden. So entsteht mal mehr und mal weniger direktes oder indirektes Licht. Durch die Verbindungsstege der zwei Schirme gibt es weiterhin ein schönes Schattenspiel.