Tina Bobbe ist Designforscherin an der Professur für Technisches Design. In ihrer Freizeit erstellt sie mit Midjourney Bilder verschiedener Welten, die die Grenze zwischen Fiktion und Realität mal mehr und mal weniger verschwimmen lassen. In einem kurzen Interview konnten wir mehr über ihre Beweggründe, ihren Workflow und ihre nächsten Ziele erfahren…
///// Wie bist du dazu gekommen KI generierte Bilder zu erzeugen?
Tina: Ich habe in meiner Elternzeit angefangen mit Midjourney zu experimentieren und es war ein Match: Ich konnte direkt am Handy kreativen Output erzeugen, perfekt für Tage und Nächte mit Baby (Stichwort Nap Trap – If you know, you know).
///// Warum bist du bei Midjourney gelandet? Hast du auch mit anderen Tools experimentiert?
Tina: Unabhängig davon, dass es objektiv das beste Tool ist, ist es auch am besten mobil zu benutzen, sage ich OHNE alle Tools ausprobiert zu haben.
Wir wollten von Tina zusätzlich erfahren, wie sie zu ihren Ergebnissen kommt, was sie dafür tun muss und wie sich dieser Prozess über ihre Arbeit hinweg verändert und angepasst hat:
///// Was ist dein Auslöser – startest du mit einem Visionsbild in deinen Prozess?
Tina: Ob ich mir das Bild vor dem inneren Auge vorstelle, wenn ich anfange? Meistens schon. Ob ich auch da lande? Meistens nicht. Es ist ein wilder Prozess, der manchmal frustriert, und oft positiv überrascht.
///// Wie hast du bisher (ohne KI) deine Visionen zu Bildern werden lassen? Oder anders: Sind diese Bilder (auf deinem Kanal: @tinabobbe) „nur“ entstanden, weil du jetzt das passende Tool zur Verfügung hast?
Tina: Genau. Das Tool ist ein neues Medium, welches Bilder hervorbringt, die ich auf anderen Wegen nicht hätte hervorbringen können (weil zu wenig Zeit aber auch weil das Tool definitiv mitgestaltet).
///// Inwieweit beeinflusst die Nutzung von Midjourney deine Kreativität?
Tina: Ich bin mir nicht sicher, ob das die Frage beantwortet, aber ich kuratiere mehr als, dass ich kreiere. Also klar, prompt engineering ist das eine, aber ich würde behaupten, dass der herausforderndere Teil des Prozesses das Auswählen aus der Menge an Möglichkeiten ist. Und dann wird sukzessive weiterentwickelt, ausgewählt und weiterentwickelt.
///// Hast du eine Art „Basis Prompt-Set“, womit du einem Bild „deinen“ Look gibst? (quasi einen Tina Bobbe Midjourney Styleguide)
Tina: Nicht für alle Bilder, aber klar, es gibt Designästhetiken, die ich liebe und damit oft im Prompt stehen. Allen voran das postmoderne Design aus den 80ern und deren italienische Designer.
Natürlich kamen wir nicht umhin Tina auch explizit zu ihrem Erfolgspost zu befragen, der ihr binnen weniger Tage mehrere Hunderttausend Likes und eine über 35.000 Abonnenten große Fangemeinde auf Instagram einspielten:
///// Was denkst du, warum war deine Espressomaschine so erfolgreich?
Tina: Kaffee und der fast schon zeremonielle Akt des Kaffeemachens ist vielen Menschen sehr wichtig. Aber herkömmliche Maschinen spiegeln diesen Wert nicht in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Zudem sieht die Serie ziemlich realistisch aus, und viele Menschen waren sich unsicher, ob es echte Produkte sind. Meine dm’s sind explodiert mit Kaufanfragen.
///// Wie viele Prompts stecken in diesem Ergebnisbild?
Tina: Meinst du wie viele Wörter? 16. Oft ist weniger mehr.
Zum Abschluss des Interviews wollten wir noch wissen, welche nächsten Ziele, Ideen und Vorhaben für Tina auf dem Plan stehen:
///// in welcher deiner vielen erzeugten Welten fühlst du dich am wohlsten?
Tina: Ich liebe alle meine Kinder gleichermaßen. 😉
///// Woher nimmst du die Inspiration für deine Darstellungen?
Tina: Mal Instagram, mal die Italienreise, mal der Rewe-Einkauf. Meistens Instagram.
///// Wie gehst du mit diesem Erfolg um – was möchtest du als nächstes erreichen/machen?
Tina: I go with the Flow! Momentan arbeite ich mit LaMarzocco an einem Projekt, das ist ja quasi nicht zu toppen.
Vielen Dank Tina für die spannenden Einblicke in deine Freizeit und den Umgang mit KI Tools wie Midjourney. (Alle Bilder sind Eigentum von Tina Bobbe, Interview und Fragen kommen von Felix und Emese)