Das GRASSI Museum für angewandte Kunst Leipzig zeigt bis Anfang April 2017 Haushaltsgeräte vorwiegend aus dem 20 Jahrhundert.
War Hausarbeit jemals schön? Beim Anblick blanker Puddingformen aus Kupfer, eleganter Teigrollen aus Glas, Küchengeräten im Space-Age-Look könnte man fast vergessen, dass Hausarbeit schon immer harte Arbeit war und noch ist. Ob einfacher Kochtopf oder multifunktionale Küchenmaschine, Handfeger oder hochleistungsfähiger Staubsauger, es sind die kleinen und großen Helfer, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.
Materielle und technische Entwicklungen ermöglichen mitunter effektiveres und leichteres Arbeiten. Doch welche Vorteile bieten mehrteilige Küchengeräte tatsächlich? Handarbeit ist selbst im digitalen Zeitalter noch immer nicht ersetzbar. Ebenso wie manch scheinbar simples Haushaltsutensil.
Aus rund acht Jahrhunderten werden Haushaltsgeräte überwiegend aus der eigenen Sammlung präsentiert. Dabei liegt der Fokus auf dem 20. Jahrhundert. Auch gesellschaftliche Aspekte spielen hierbei eine große Rolle. Neben zunehmender Mobilität und neuen Geräteansprüchen werden Fragen zur gestalterischen Motivation aufgeworfen.
Es werden auch entsprechende Arbeiten von Studierenden bzw. Absolventen der Bauhaus-Universität Weimar gezeigt – und daneben Studien aus den 1960er Jahren. Aus der Sammlung Technisches Design werden das Gipsmodell einer Formstudie eines Bügeleisengriffs ebenso wie Reproduktionen von ähnlichen Entwürfen sowie Rudi Högners Schriftzug-Emtwürfe für die »komet«-Haushaltsgeräte gezeigt.